Ihr direkter Draht zu uns

Vier Ecken sind ein Ring. Beim Boxen ist die Quadratur des Kreises machbar. Vor unlösbaren Aufgaben stand Max Keller im Ring selten. Der 28-Jährige ist mehrfacher Deutscher Meister im olympischen Superschwergewicht. Zum Inbegriff des Unlösbaren schien erst der Berufseinstieg während Corona zu werden. Max läutete rechtzeitig wieder bei der Sportstiftung NRW, die umgehend half. Am 1. September tritt der Box-Hüne eine Stelle als Consultant beim Beratungsunternehmen ADVYCE an.

„Den Übergang von der Uni in den Arbeitsmarkt hatte ich mir einfacher vorgestellt“, erzählt Max. Seine Annahme war begründet. Er ist Absolvent der Universität zu Köln sowie einer Eliteuniversität, wo er sogar ein hochdotiertes Stipendium erhielt. Den Master in Unternehmensführung an der WHU – Otto Beisheim School of Management in Düsseldorf schloss er Anfang 2020 als Drittbester seines Jahrgangs ab. Der Boxer ist ein Schwergewicht in jeder Hinsicht. Mit dem Jobeinstieg wollte es dennoch nicht klappen.  „Corona machte es mir sehr schwer“, sagt Max. Die wirtschaftlich angespannte Lage egalisierte seine Qualifikationen. Max wollte unbedingt in die von der Krise hart getroffene Consulting-Branche. Ein Dilemma. K.o. bereits in der ersten Runde?

„Zu meinen besten Zeiten war ich trotz 111 Kilo sehr agil und leichtfüßig“, erklärt Max. „Ich war Konterboxer.“ Das heißt, ausweichen und zurückschlagen. Diese Taktik pflegte Max auch während des Studiums, neben dem Leistungssport. Mit einem Schritt zur Seite im richtigen Moment setzte er Treffer für die berufliche Karriere. Max trat beim Captains Day der Sportstiftung NRW vor Wirtschaftsbossen auf und griff zu, als sich Praktika bei Henkel und den Kölner Verkehrs-Betrieben boten. Jede Runde zahlte Erfahrungspunkte auf sein Konto ein. „Auch meinen Eltern war es immer wichtig, dass ich mich sowohl sportlich als auch beruflich bestmöglich entwickle. Sie sind begeistert vom Konzept der Zwillingskarriere.“

Wegen Corona war es 2020 wieder Zeit für ein taktisches Ausweichmanöver, bevor der Knockdown im Lockdown drohte. „Direkt auf ein K.o. zu gehen, war nie mein Ziel. Warum soll ich ein Risiko eingehen, wenn ich auch ohne gewinnen kann?“, meint Max. Er erinnerte sich: Die Sportstiftung NRW ist die zuverlässige Lösung.

„Das Karriereende bedeutet immer einen Umbruch im Leben des Athleten“, weiß Geschäftsführer Jürgen Brüggemann. „Wir versuchen mit den Sportlern möglichst von langer Hand einen fließenden Übergang in den Beruf vorzubereiten. Max begleiten wir seit sechs Jahren. Das kam ihm jetzt zugute. Wir kennen seine Qualitäten und Tugenden. Er ist eine Persönlichkeit mit Stehvermögen.“

Die Sportstiftung nahm Kontakt zur Strategie- und Organisationsberatung ADVYCE auf. Mit dem Unternehmen besteht eine langfristige Kooperation. ADVYCE vermittelt Kaderathleten praktische Berufserfahrung nach und während ihrer sportlichen Laufbahn. Die Deutsche Taekwondo-Meisterin Yanna Schneider ist ein Beispiel für Letzteres.

„Leistungssportler können aufgrund ihrer Disziplin und Kondition auch im Beruf zumeist den entscheidenden Meter mehr gehen“, sagt Roland Mönikes, Partner bei ADVYCE und selbst ehemaliger Leistungsschwimmer. Das Consulting-Business komme dem Leistungssport sehr nahe, deutet er. „Für ADVYCE war es mehr als naheliegend, auch akademisch hoch talentierte Leistungssportler für eine Laufbahn bei uns zu begeistern. Dass uns die Sportstiftung NRW mit großem Fingerspitzengefühl immer wieder solche Talente vorschlägt, ist ein großer Mehrwert im Recruiting-Prozess.“

Auch Max konnte so in das Bewerbungsverfahren einsteigen. Ohne Vitamin-B-Vorsprung. In den drei Gesprächsrunden, die jeder Bewerber bei ADVYCE absolviert, gewann Max seine Gegenüber im Alleingang und „mit exzellenten Ergebnissen“ für sich. „Ich möchte nachhaltige Werte in Unternehmen schaffen. In ihrer Innovationsfähigkeit sehe ich eine der entscheidendsten Grundlagen dafür. ADVYCE zählt auf diesem Gebiet zu den Besten“, sagt er. Bei seinem neuen Arbeitgeber sieht sich der Berufseinsteiger zur richtigen Zeit am richtigen Fleck.

„Corona hat unsere Gesellschaft verändert“, sagt Roland Mönikes, inzwischen Max‘ Mentor. „Es ist eine schwer kalkulierbare Situation für Wirtschaftsunternehmen. Viele Talente und junge High Potentials bleiben dadurch bereits während der Probezeit auf der Strecke. Glücklicherweise hat unser Geschäft in den letzten Monaten kaum unter Corona gelitten. Max wird schon sehr bald auf einem spannenden Projekt zum Einsatz kommen“, verspricht Mönikes. Er wird seinem Konto also zahlreiche neue Erfahrungspunkte hinzufügen.

 

Max Keller (*8.12.1991) stammt aus Stolberg und wohnt in Düsseldorf. Er boxte für den PTSV Aachen und wurde 2017 mit dem Nordhäuser SV Deutscher Meister der Box-Bundesliga. 2015 und 2016 wurde er Deutscher Meister in der olympischen Gewichtsklasse Superschwergewicht (+ 91 kg). Sein größer internationaler Erfolg war der 9. Platz bei der Weltmeisterschaft der Amateurboxer 2017 in Hamburg. 2018 beendet Max seine aktive Karriere. 

Teilen
Newsletter